Berufsorientierungstraining für die siebten Klassen an der Gesamtschule Gronau

An 12-16 Stationen konnten die Schüler*innen in jeweils 20 Minuten herausfinden, in welchen beruflichen Bereichen ihre Interessen und Talente liegen. In Kleingruppen absolvierten sie an jeder Station eine Aufgabe aus einem bestimmten Berufsfeld. Dabei mussten zum Beispiel Kabel verbunden, Dachpfannen geworfen, Abstände gemessen, Modellhäuser gebaut, Teller getragen, Babys gewickelt und Lebensmittel benannt werden. Die Arbeitsproben, Werkzeuge und Materialien waren gendersensibel und migrantengerecht gestaltet.

Alle Ergebnisse von den absolvierten Arbeitsproben wurden mit einem Punktesystem in einen Laufzettel eingetragen. Das sorgte für Wettbewerbsstimmung und eine hohe Motivation innerhalb der Schülerschaft.

An jeder Station befand sich eine Fachkraft des Technikzentrums Minden-Lübbecke e.V., die darauf achtete, ob ein Jugendlicher in einem Bereich besonders talentiert war. Diese Ergebnisse wurden in einen Beobachtungsbogen eingetragen und im Abschlussgespräch aufgegriffen. Außerdem werden die Laufzettel und Auswertungsbögen zur weiteren Vorbereitung für die Berufsfindung genutzt.

In der Zeit von 8.00 bis 13.00 Uhr hatten die Jugendlichen Zeit, alle Aufgaben zu absolvieren, die Berufsfelder zu erproben und sich darüber auszutauschen. Sie konnten somit einen umfassenden Einblick in verschiedene praktische Arbeiten erhalten.

Die Schüler*innen waren von dem Training begeistert. Vielen gefiel es besonders, dass sie aus dem theoretischen Schulalltag rauskamen und praktisch arbeiten durften. Dabei haben sie festgestellt, in welchen Bereichen ihre Stärken und Interessen liegen oder konnten diese vertiefen. Manche Jugendlichen interessierten sich sehr für das Handwerk, andere eher für die Gastronomie.  „Ich fand es cool, um zu sehen, wo man gut ist. Ich habe gemerkt, dass mir Erziehung nicht liegt, eher das Handwerk“ „Ich fand es gut, dass wir so früh schon verschiedene Berufe kennenlernen. Dann kann man schon eher die Richtung des Praktikums bestimmen.“ „Man konnte viele Sachen ausprobieren und verschiedene Berufe vergleichen.“ Wie auch immer die Neigungen waren, an diesem Vormittag hatten alle viel ausprobiert und außerdem neue Berufe kennengelernt. Den Jugendlichen gefiel, dass sie Einblicke in viele Tätigkeiten gewinnen konnten und sie lange genug Zeit für die Aufgaben hatten, sich aber gleichzeitig nicht zu lange mit einer Tätigkeit aufhalten mussten.                                                 

Auch die Lehrkräfte fanden den Tag lohnend: „Es ist toll, dass wir den Berufsparcours zum wiederholten Mal an unserer Schule durchführen konnten“, sagte die Berufskoordinatorin, Frau van de Ven. „Wir wussten gar nicht, welche Talente für die unterschiedlichen Berufe in unseren Kindern stecken.“

Positiv aufgefallen ist auch den Schüler*innen der internationalen Klassen, dass ihre teilweise noch eher geringen Deutschkenntnisse kein Hindernis waren. Sowohl die anderen Teilnehmer*innen, als auch die freundlichen Betreuungskräfte des Technikzentrums Minden-Lübbecke e.V. haben ihnen alles genau erklärt und sich Zeit genommen, ausreichend Hilfestellung zu geben.

Am Ende des Trainings war den Jugendlichen klar, dass keine Person alles kann, aber jede/r etwas besonders gut kann. Sie haben Lust, sich des Öfteren solchen Aufgaben zu widmen.

Das Berufsorientierungstraining wird von der Stiftung Talent- Metropole Ruhr und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unter Mitwirkung der Geschäftsstelle SCHULEWIRTSCHAFT NRW im Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft gefördert. Das Team vom Technikzentrum Minden-Lübbecke e. V. führt die Veranstaltung vor Ort durch.