Wo Menschen den ganzen Tag zusammen leben und arbeiten, kommt es auch zu Konflikten.
Wichtig ist uns, Konflikte ernst zu nehmen und ein gutes Konfliktverhalten zu erlernen.
Wenn Zwei sich streiten freut sich der Dritte...
... an unserer Schule freut sich die Schulsozialarbeit, wenn sie dabei helfen kann, einen Streit beizulegen. Haben zwei oder mehr Schülerinnen und Schüler einen Streit, können sie mit der Schulsozialarbeit einen Termin zu Klärung des Konfliktes vereinbaren. Hier hören sich die Schülerinnen und Schüler in einem Gespräch zunächst einmal gegenseitig zu. Dann wird mit Hilfe der Schulsozialarbeit nach einer Lösung oder einem Kompromiss gesucht. Falls nötig, wird an einem Termin überprüft, ob die Vereinbarungen auch eingehalten wurden.
Die STOPP-Regel
Zu Beginn der Schulzeit wird die Stopp-Regel eingeführt. Es wird vereinbart, dass die Schülerinnen und Schüler das Recht haben Stopp zu sagen und eine entsprechende Geste mit der Hand zu machen, wenn sie sich bedrängt oder geärgert fühlen. Der Andere muss dies respektieren, oder muss mit Konsequenzen rechnen. So können die Schülerinnen und Schüler ein deutliches Signal geben, auch wenn ihnen mal die richtigen Worte fehlen, oder der Spaß für sie zu Ende ist.
Konflikte im Unterricht
Im Unterricht gilt es in der Gesamtschule drei Rechte einzuhalten:
Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht ungestört zu lernen.
Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat das Recht ungestört zu unterrichten
Jede/r muss stets die Rechte der anderen respektieren
Wird doch eines dieser Rechte verletzt und der Unterricht gestört, haben die Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit Verwarnungen auszusprechen. Wie im Sport dienen gelbe und rote Karten zur optischen Unterstützung. Zur Erinnerung bleiben diese auf dem Tisch liegen. Der Schüler oder die Schülerin wird gefragt, ob er oder sie die Rechte der Anderen respektieren möchte. Ist er dazu bereit, darf der Schüler im Unterricht bleiben. Stört er nochmal, oder ist er nicht dazu bereit die Rechte der Anderen zu respektieren, muss er den Unterricht verlassen und in den Trainingsraum gehen. Hier füllen die Schülerinnen und Schüler einen Deckzettel aus. Auf Diesem müssen sie ihr Verhalten und die Konsequenzen ihres Verhaltens reflektieren und ein Ziel formulieren. Den Denkzettel besprechen sie mit Mitarbeitern der Schulsozialarbeit. Hier können Sie sich den Denkzettel anschauen. Erst dann darf die Schülerin oder der Schüler in den Unterricht zurückkehren.
Nach drei Trainingsraumbesuchen werden die Erziehungsberechtigten per Brief informiert. Nach dem fünften Mal erfolgt ein Gespräch mit den Eltern, dem Klassenlehrerteam und der Schülerin oder dem Schüler. Hier werden Maßnahmen überlegt, wie der Schüler oder die Schüler dazu motiviert werden kann, die Rechte der Anderen zu respektieren und den Unterricht weniger zu stören.
Neben diesem Gespräch kommt der Schüler nach fünf Trainingsraumbesuchen in das Hinweissystem. Bei erneuten Unterrichtsstörungen darf er nicht mehr in den Trainingsraum, sondern erhält einen Hinweis. Ein Hinweis bewirkt, dass der Schüler oder die Schülerin das Recht verliert, weiter in seiner Klasse zu lernen. Er bekommt eine Partnerklasse zugewiesen und muss hier selbstständig seine Aufgaben bearbeiten. Zunächst gilt diese Maßnahme nur für eine Stunde. Bei weiteren Störungen muss der Schüler für einen Tag oder mehrere Tage die Klasse verlassen und es wird ein Rückkehrplan erstellt. In diesem wird vereinbart, wie sich der Schüler oder die Schülerin wieder in die Klasse zurückarbeiten kann. Dies erfolgt schrittweise und nur, wenn sich das Verhalten gebessert hat.
Auf diese Weise wird den Schülerinnen und Schülern verdeutlicht, dass Fehlverhalten Konsequenzen hat. Die Schülerinnen und Schüler stellten schnell fest, dass es außerhalb der eigenen Klasse langweilig wird und das eine Klassengemeinschaft etwas ist, das man respektieren sollte.
Durch das kombinierte System von Trainingsraum und Hinweissystem haben die Lehrerinnen und Lehrer ein breitgefächertes Werkzeug für den Umgang mit Unterrichtsstörungen. Der niedrigschwellige Trainingsraum ist dem Klassenklima zuträglich und auch kleineren Störungen kann so begegnet und vorgebeugt werden. Bei größeren Problemen kann mit dem Hinweissystem reagiert werden und die Schülerinnen und Schüler erhalten einen starken Anreiz zur Verhaltensänderung, indem sie zeitweilig aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen werden.
Konflikte in der Pause
Auch in der Pause gibt es gelegentlich Probleme, bei denen der Lehrer oder die Lehrerin einschreiten müssen. Hier können Schülerinnen und Schüler in eine Trainingspause geschickt werden. Hier wird, genau wie im Trainingsraum, das Verhalten reflektiert und Ziele zur Verbesserung vereinbart.